
Eingerahmt von den Ausrichtern Dr. Reimer (GKZ) links und Hr. Krüger (Rail.S) rechts, stellen sich v.l.n.r Hr. Lempe von der Sächsischen Staatskanzlei, Frau Schick vom SMWA und Hr. Schmidt von der DERA der Kamera (Foto: Rail.S)
Zum 7. Mal hieß es am 9. November 2021 „Bergbau trifft Bahntechnik“ beim Rail.S und seinem Partner GKZ in Dresden. Hierbei erlaubte das Coronajahr noch eine Präsenzveranstaltung, zu der 40 interessierte Teilnehmer fanden. Im Fokus standen die Herausforderungen der Regionalen Transformation mit dem Schwerpunkt der strategischen Entwicklung Sachsens im Kontext von Mobilitätswende und Rohstoffsicherung.
Dabei fanden sich nicht nur lobende Worte im Hinblick auf Innovationsstrategie und Regionalplanung sowie die Ausrichtung der sächsisch-europäischen Förderprogramme. Die Tendenz zur Priorisierung sozioökonomischer Themen, ein Fehlen des Beitrages der Metallurgie zur Kreislaufwirtschaft im Hüttenland Sachsen, mangelnde Berücksichtigung der Industrieforschung und fehlende Einbettung in die globale Entwicklung des Rohstoffsektors kennzeichnen die Innovationsstrategie. In der Regionalplanung sind es unzureichendes Rohstoffbewusstsein der Entscheidungsträger und nachlassende Akzeptanz in der Vorrangstellung von Rohstoffvorkommen. Dabei bestehen große Chancen im Hinblick auf die Transformation der Lausitz in ein neues Energieland unter Hebung der Bodenschätze, Erdwärme und Kupfer. Wie dramatisch dynamisch die Entwicklung rund um die Batteriemetalle verläuft und wie wenig ambitioniert die Inwertsetzung des einheimischen Rohstoffpotenzials hierzu befördert und auch gefördert wird, machte der letzte Vortrag von der Deutschen Rohstoffagentur deutlich.
Einen langen Atem braucht es auch in der Verkehrswegeplanung. So ist im Vergleich zur Individual-Elektromobilität tendenziell immer noch eine zurückhaltende öffentliche Wahrnehmung zu verzeichnen. In der Szenarienbeschreibung für das Jahr 2040 erhält die Bahn nicht uneingeschränkt Vorfahrt, so wie es zur Erreichung der Klimaziele zu erwarten wäre. Zwar sind dem Individualverkehr auch Grenzen gesetzt, doch schlussendlich wird der Bahn ein Agieren statt nur Reagieren nahegelegt. Insbesondere gilt dies für die Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene. Der Koalitionsvertrag setzt hier richtige Zeichen, die konsequente Umsetzung – insbesondere auch im Freistaat selbst – wird aber herausfordernd. Wenngleich die europäische Handlungsebene erst die Umsetzung von Großvorhaben wie die NBS Dresden-Prag ermöglicht. Ein wünschenswerter Schritt wäre die Niederschrift eines Mobilitätskonzeptes seitens des Freistaates, in dem die Umsetzung der Verkehrswende konkretisiert wird.


