SET4FUTURE Innovation Award 2020 – Sieger Photon Meissener Technologies ©Rail.S
Erstmals in diesem Jahr wurde der SET4FUTURE Innovation Award ausgelobt. Gesucht waren innovative Produkte und Lösungen, die ein Aushängeschild für die Bahntechnik der Zukunft sind. Nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen ging das Unternehmen Photon Meissener Technologies mit ihrer neuartigen Stromversorgungsstation Elektrant smart ID-PMT als Sieger aus dem Wettbewerb des sächsischen Innovationsclusters SET4FUTURE hervor.
„Von Leichtbau bis zur Digitalisierung – der sächsische Innovationsgeist macht an den Zukunftsthemen der Branche keinen Halt. Ganz im Gegenteil unsere Unternehmen und Forschungseinrichtungen spielen ganz vorne mit, wie es auch die Einreichungen im Rahmen unseres Wettbewerbsauftaktes gezeigt haben. Genau diesem Pioniergeist möchten wir mit dem Wettbewerb eine Bühne geben und damit den Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die tagtäglich und vehement daran arbeiten, den nachhaltigsten aller Verkehrsträger unermüdlich weiterzuentwickeln. Ich gratuliere ganz herzlich dem Award-Sieger Photon Meissener Technologies, bedanke mich bei den Mitbewerbern fürs Mitmachen und freue mich jetzt schon auf ein innovationsreiches Jahr 2021“, äußert sich Dirk-Ulrich Krüger, Rail.S-Clustermanager.
Smart, sicher, nachhaltig – Neuartige Energieversorgungsstation für Lokomotiven von Photon Meissener Technologies gewinnt SET4FUTURE Innovation Award 2020
Drei Unternehmen aus Sachsen haben sich mit ihrer technologischen Innovation für den ersten SET4FUTURE Innovation Award beworben. Als Gewinner ging die Photon Meissener Technologies GmbH, ein Spezialist für Dienstleistungen und Produkte in den Bereichen Bahntechnik, Gehäuse- und Verteilertechnik und komplexe Metallverarbeitung, mit ihrer Energieversorgungsstation Elektrant smart ID-PMT hervor. Die Serviceeinrichtung versorgt u.a. Diesellokomotiven im Standbetrieb mit Elektroenergie aus dem Bahnnetz und trägt damit zu einer Reduzierung des CO2-Ausstoßes bei. Der Energiebezug wird mittels smart ID erfasst und automatisch per Fernübertragung an das elektronische Abrechnungssystem übermittelt. Zugleich bietet die Lösung einen integrierten Schutz gegen unautorisierte Stromentnahme aus dem Bahnsystem. Photon Meissener Technologies ist damit der erste Hersteller für eine intelligente Energieversorgung für abgestellte Züge auf den Bahnsystemen der DB AG. Neben dem hohen Neuartigkeitsgrad punktet die Lösung insbesondere mit ihrer Marktreife, dem hohen ökonomischen und ökologischen Nutzen für Anwender und Betreiber sowie den weltweiten Einsatzmöglichkeiten – auch über die Bahnbranche hinaus.
„Das Unternehmen trägt mit diesem marktreifen Produkt zwei globalen Trends im Mobilitätssektor – Digitalisierung und Nachhaltigkeit – Rechnung. Photon Meissener Technologies bedient mit dieser Innovation auf den ersten Blick einen Nischenmarkt. In Wahrheit eröffnet sie jedoch eine Reihe von Anwendungen für Schienen- und Wasserfahrzeuge weltweit, weshalb das Unternehmen verdient den ersten Platz belegt“, so Juror Prof. Dr.-Ing. Jürgen Krimmling, ehemaliger Inhaber der Professur Verkehrsleitsysteme und
-prozessautomatisierung (2004 – 2019) an der TU Dresden und Geschäftsführer der INAVET – Institut für angewandte Verkehrstelematik GmbH.
Leichtbau-Neuheit vs. Prozessinnovation – die Nominierten stellen sich vor
Nominiert für den SET4FUTURE Innovation Award waren zudem die Dresdner CG Rail GmbH und die RCS Rail Components and Systems GmbH mit Standort in Königsbrück. In enger Zusammenarbeit mit namhaften Partnern aus Forschung und Industrie in Sachsen und Europa entwickelte und realisierte CG Rail unter dem Projektnamen Novel Lightweight CFRP bogie frame einen vollständig aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff (CFK) gefertigten Leichtbau-Drehgestellrahmen in innovativer Differentialbauweise. Im Vergleich zu seinen metallischen Pendants ist die CFK-Lösung fast 50 Prozent leichter und weist zudem hervorragende fahrdynamische Eigenschaften auf. Der CFK-Rahmen erfüllt alle gängigen Bahnanforderungen, wie etwa bei Brandschutz- und Impactverhalten, und erlaubt die Integration von Sensorik zur kontinuierlichen Bauteilüberwachung und zustandsbasierten Instandhaltung.
Der Systemlieferant für Großkomponenten und Verkleidungsteile RCS entwickelte unter dem Projektnamen lima – lightweight front masks ein neues teilautomatisiertes Herstellungsverfahren für glasfaserverstärkte Kunststoff-Komponenten (GFK) unter Einhaltung der Bahnstandards (z. B. Brandschutz, Toxizität, Akustik). Die Teilautomatisierung der Herstellungsprozesse ermöglicht eine schnelle, skalierbare und kostenoptimierte Herstellung von qualitativ hochwertigen GFK-Großkomponenten (z. B. Frontmasken) und trägt dazu bei, die Produktion im Hochkostenland unter Berücksichtigung des demographischen Wandels aufrechterhalten zu können.
Es bleibt weiterhin spannend – Online-Siegerehrung des ERCI Innovation Awards am 23. September
Der Gewinner sowie die Nominierten des SET4FUTURE Innovation Awards 2020 haben sich zusätzlich für den europäischen Wettbewerb ERCI Innovation Award qualifiziert. Bereits zum sechsten Mal war die europäische Bahnclusterinitiative ERCI auf der Suche nach innovativen Produkten, Technologien, Lösungen und Geschäftsmodellen aus der Bahnindustrie. Insgesamt 20 Unternehmen aus ganz Europa haben sich für den Award in den Kategorien „Innovativstes Großunternehmen“ und „Innovativstes Klein- und Mittelständisches Unternehmen“ beworben. Unter allen Bewerbern wird zusätzlich der Jury-Preis „Coup de Coeur“ verliehen. Die ursprünglich für die InnoTrans 2020 geplante Award-Verleihung findet am 23. September online statt. Anmeldungen sind unter www.mobilitaet-bb.de/en/calendar/erci-innovation-awards-2020 bis zum 21. September möglich.